Wir sagen DANKE !

sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates, liebe Emmeringer Bürgerinnen und Bürger,

ja, so haben wir uns alle das Ende deiner Amtsperiode nicht vorgestellt. Wir freuten uns auf eine Abschiedsfeier, feierliche Reden, Rückblicke mit Wehmut und letztendlich auch die Freude über deine Tage nach dem Bürgermeisteramt. Das alles machte ein kleines aber todbringendes Virus mit dem Namen Corona zunichte!

Wir möchten heute trotzdem Danke sagen! Danke für die letzten 18 Jahre, die du als unser Bürgermeister, und ich meine damit als Bürgermeister für alle Emmeringer, die Geschicke der Gemeinde gelenkt hast.

1990, also vor 30 Jahren bist du in den Gemeinderat gewählt worden. Die Freien Wähler hatten damals 3 Sitze im Plenum. Davor war unser Urban lange Zeit Einzelkämpfer für die FW. Beruflich warst du nach deinem Studium und der Promotion zum Doktor der Landwirtschaft beim Bauernverband als Pressesprecher vom Verbandspräsidenten beschäftigt und brachtest damit Redegewandtheit und Argumentationsfähigkeit mit in den Gemeinderat. Schnell wurden deine Fähigkeiten und dein Einsatz für das Wohl der Allgemeinheit von den Emmeringern erkannt; bei der Wahl 1996 erhöhte sich die Anzahl der FW-Gemeinderäte auf 5 Personen; du übernahmst den Fraktionsvorsitz. 2002 stellten die Freien Wähler dann 9 Sitze. Es war auch im Jahr 2002 als du in den Kreistag gewählt wurdest und seit 2003 sitzt du als unser gewählter Emmeringer Vertreter im Bezirkstag.

Zu unserer großen Freude wurdest du 2002 von den Emmeringer Bürgern mit 65,7% der Stimmen im ersten Wahlgang zu unserem Bürgermeister gewählt.

Für uns verkörperst du alles, was einen guten Bürgermeister ausmacht. Hohe Sachkunde, Empathie für die Menschen und Leidenschaft für die kommunalen Ziele zeichnen deine Persönlichkeit aus. Scharfsinn und Redegewandtheit sind gepaart mit Humor und Bodenständigkeit, alles Eigenschaften, die wichtige Werkzeuge für die Arbeit als Bürgermeister darstellen. Dazu kam dir zugute, dass du wie kaum ein zweiter über alle Parteigrenzen hinweg höchste Anerkennung genossen hast. Hohe politische Wertschätzung und menschliche Nähe kennzeichneten deinen Führungsstil.

Unsere Fraktionssitzungen waren geprägt durch umfangreiche Diskussionen mit einem hohen Grad an Verantwortung gegenüber den Bürgern und immer mit dem Ziel, eine praktikable Lösung für die gestellten Aufgaben zu finden. Wir waren nicht immer einer Meinung, aber gerade deine Toleranz uns gegenüber haben wir sehr an dir geschätzt! Du hast immer versucht uns mit guten Argumenten zu überzeugen und wenn dies nicht gelang, so gab es keinen Fraktionszwang und jeder konnte nach seinem Wissen und Gewissen abstimmen.

Ich möchte dich nur an die langen Diskussionen über das Kleinwasserkraftwerk mit Wasserkraftschnecke in der Amper erinnern, bei denen du uns, was sehr selten vorkam, mit deinen Argumenten einmal nicht überzeugen konntest.

In deiner 18-jährigen Zeit als unser Bürgermeister hast du andere wichtige Weichen gestellt. Ich möchte jetzt nur einige

- Bau eines neuen Hochbehälters

- Anbau einer Kinderkrippe an den Kindergarten Sausebraus

- Einführung der Mittagsbetreuung für Kinder bis zur 4. Klasse

- Bau des Jugendhauses mit der Einführung eines offenen Jugendtreffs

- Kinderbetreuung durchgehend ab dem 1. Lebensjahr

- Zwei Fuß- und Radwegbrücken über die Amper

- Realisierung des Baugebietes Leitenfeld-Schwabenberg mit Einheimischen-Modell

- Bau des Kinderhauses an der Amper

- Wahl einer Seniorenvertretung

- Emmeringer Weihnacht

- Neues Rathaus mit Außenanlagen

- Sportflächenerweiterung für TVE und FCE

- Generalsanierung Schule und Amperhalle

- Einführung der offenen und gebundenen Ganztagsschule

- Mitbegründung einer Wohnungsbaugesellschaft

- Umgestaltung des Bürgerhausvorplatzes

- Neubau des Feuerwehrhauses

Der Beruf des Bürgermeisters ist eine große Herausforderung und in diesem Amt kann man es nicht immer jedem recht machen. Die Entscheidungen hast du sachorientiert und mit Überzeugung getroffen, aber nicht immer konnten alle Interessen gleichermaßen berücksichtigt werden und nicht immer ging es ohne persönliche Verletzungen aus.

Deine wohl schwerste Aufgabe in deiner 18-jährigen Amtszeit war sicherlich, dich von unseren Weggefährten Urban und Seppi zu verabschieden. Dieser Verlust hat uns alle sehr getroffen, denn beide waren uns zu lieb gewonnenen und tatkräftigen Mitstreitern geworden. Und vielleicht ist zu dieser Zeit in dir langsam die Entscheidung gereift, dass es auch noch ein Leben nach der Amtszeit als Bürgermeister gibt! Dein enormes Wissen und deine Erfahrungen in der Kommunalpolitik wirst du jetzt als gewählter Gemeinderat, als Kreisrat und als Bezirksrat in die jeweiligen Gremien mit einbringen.

Kommunalpolitik bedeutet oft das Bohren dicker Bretter und dies setzt die Bereitschaft voraus, mit Geduld und Hartnäckigkeit das Erbe seines Vorgängers weiter auszubauen. Du hast immer nach dem Motto gehandelt: „Wer etwas möchte, der findet Wege. Wer etwas nicht möchte, der findet Gründe!“ Du gehörst eindeutig zu den Erstgenannten. Und so möchte ich dir mit Freude für die geleistete Arbeit danken. Wir haben viele gute Erinnerungen an eine gemeinsame Zeit mit viel Respekt, Anerkennung und Dankbarkeit.

Lieber Michael, die Fraktion, die Vorstandschaft und der Verein der Freien Wähler Emmering möchten sich ganz herzlich für deine geleistete Arbeit im Amt als Bürgermeister unserer liebenswerten Gemeinde Emmering bei dir bedanken.

Ein herzliches "Vergelt’s Gott" dafür!

Als Abschiedsgeschenk möchten wir dir und deiner Frau ein paar Tage in Ceaglio, einem kleinen Paradies im Piemont, überreichen. Sollte es wegen Corona heuer nicht mehr klappen, dann mit Sicherheit zur nächstbesten Gelegenheit!

Deinem Nachfolger Herrn Floerecke gratulieren wir sehr herzlich zu seinem Erfolg und wünschen ihm alles Gute in diesen schwierigen Zeiten!

Emmering, 28.04.2020